Die Nacht in Ohakune war ungewohnt frostig und zum ersten Mal haben wir so richtig in unserem Camper gefroren. Zwar haben wir eine Gasheizung an Bord, aber uns war nicht so wohl bei dem Gedanken, diese die ganze Nacht laufen zu lassen, so dass wir sie nur sporadisch anwarfen. Aber dick eingepackt und zusammengekuschelt ging es schon irgendwie und nach einer heißen Dusche am Morgen waren wir alle wieder aufgetaut.
Für den Tag war nicht viel geplant, deswegen ließen wir es ganz gemächlich angehen. Nach der Bewältigung unserer Wäscheberge und einem ausgiebigen Frühstück setzte sich die Karawane erst um die Mittagszeit wieder in Bewegung. Eigentlich ist bei den meisten Campingplätzen Checkout gegen 10 Uhr, aber es ist ja noch Nebensaison und daher nehmen es die meisten nicht ganz so genau.
Im etwa zwei Stunden entfernten Palmerston North legten wir einen Stop bei Pak’nSave ein und füllten unsere zur Neige gehenden Essensvorräte wieder auf. Voll bepackt mit schönen Sachen ging es dann noch ein Stückchen weiter nach Himatangi Beach in einen sehr schönen Holiday Park direkt am Strand mit einer sauberen Küche und ordentlichen Waschräumen. Und ganz zu unserer Freude gab es sogar noch 1 GB kostenloses WLAN obendrauf. 😉
Mit Privatkoch auf Reisen
Die Küche wurde dann direkt mal in Beschlag genommen und Felix zauberte uns auf für mich Kochniete immer wieder unerklärliche Weise mit wenigen Zutaten eine sehr leckere Bolognese. Anscheinend lockte der Duft auch die anderen Campingplatz-Bewohner an, denn zwei Mal kam jemand rein und sagte, es rieche delicious. Die Mahlzeiten-Zubereitung für den Babytüpen entsprach dann schon eher meinem Kochniveau: es gab es Milchbrei mit selbst gemachtem Apfelmus. Der roch zwar nur so mittel, aber er scheint geschmeckt zu haben. Und ein paar Nudeln durfte der Babytüp natürlich auch noch naschen. Dem Zustand der Küche nach zu urteilen sah es so aus, als hätten wir ein 5-Gänge-Menü gekocht und so folgte dann erstmal eine groß angelegte Putzaktion.
Ein halber Sonnenuntergang
Bis wir mit allem durch waren, war die Sonne schon im Begriff unterzugehen. Da wir uns aber den Sonnenuntergang am Meer nicht entgehen lassen wollten, haben wir den Babytüpen schnell in seinen Wollwalk-Anzug gesteckt und sind die paar Meter bis zum Strand mehr gejoggt als gelaufen. Wir ernteten ein müdes Lächeln von einigen Leuten, die schon wieder auf dem Rückweg vom Strand waren, aber schafften es trotzdem noch, die letzten paar Sonnenstrahlen des Tages einzufangen und ein paar Fotos zu machen.
Das coole an dem Strand von Himatangi ist, dass man theoretisch auch mit dem Auto drauf fahren darf. Und so hatten sich einige Jeeps und Quads zum romantischen Sonnuntergangs-Date auf dem Sand platziert. Auch eine Gruppe junger Männer versuchte ihr Glück mit einem “normalen” Auto. Blöd nur, dass sie sich – Überraschung! – auf dem Rückweg im Sand festfuhren. Mit ein bisschen anschieben haben sie es dann aber doch wieder von der Stelle geschafft.
Da der Babytüp müde wurde sind wir nach einer kleinen Fotosession auch wieder zurück in unseren Camper gekrochen und haben den Abend mit Blog schreiben und im Internet surfen verbracht. Den Luxus von 1 GB Internet musste man ja ausnutzen. 😉