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Wellington: Zwischen Riesenkraken und Bullerbü

Neuseeland hat viel zu bieten. Wunderschöne Natur, traumhafte Farben, liebenswürdige Menschen. Aber die Städte sind in der Regel nicht wirklich die schönsten. Ganz oft fühlten wir uns irgendwie an Westernstädte erinnert: nicht besonders hübsch, die Gebäude eher funktional als wirklich ästhetisch. Die Hauptstadt Wellington ist da eine wirklich hübsche Ausnahme. Auf den grünen Hügeln, die die Stadt umgeben, stehen viele farbenfrohe Holzhäuser, die der Stadt einen ganz eigenen Charakter verleihen. Statt Westernstadt sieht es eher aus wie eine Mischung aus Villa Kunterbunt und Bullerbü – einfach irgendwie gemütlich und fröhlich. Im Stadtzentrum überwiegt dann zwar auch wieder eher die Praktikabilität, aber irgendwie hat die Stadt einfach Charme. Irgendwie dachte ich mehrmals, ich hätte als Studentin hier gerne mein Auslandssemester verbracht. Die Stadt hat einfach ein schön entspanntes Flair. Und übrigens etwa genauso viele Einwohner wie Lübeck, wirkt aber wesentlich größer. Wir mögen sie. Einmal ganz nach oben, bitte! Und Wellington wollte es uns wohl auch besonders schön machen, denn wir wurden von strahlend blauem Himmel geweckt. Nach einem schnellen Frühstück saßen wir schon gegen halb zehn …

Delicious Bolognese und Sonnenuntergänge

Die Nacht in Ohakune war ungewohnt frostig und zum ersten Mal haben wir so richtig in unserem Camper gefroren. Zwar haben wir eine Gasheizung an Bord, aber uns war nicht so wohl bei dem Gedanken, diese die ganze Nacht laufen zu lassen, so dass wir sie nur sporadisch anwarfen. Aber dick eingepackt und zusammengekuschelt ging es schon irgendwie und nach einer heißen Dusche am Morgen waren wir alle wieder aufgetaut. Für den Tag war nicht viel geplant, deswegen ließen wir es ganz gemächlich angehen. Nach der Bewältigung unserer Wäscheberge und einem ausgiebigen Frühstück setzte sich die Karawane erst um die Mittagszeit wieder in Bewegung. Eigentlich ist bei den meisten Campingplätzen Checkout gegen 10 Uhr, aber es ist ja noch Nebensaison und daher nehmen es die meisten nicht ganz so genau. Im etwa zwei Stunden entfernten Palmerston North legten wir einen Stop bei Pak’nSave ein und füllten unsere zur Neige gehenden Essensvorräte wieder auf. Voll bepackt mit schönen Sachen ging es dann noch ein Stückchen weiter nach Himatangi Beach in einen sehr schönen Holiday Park direkt …

Ein Himmel voller Glühwürmchen und fragwürdige Touri-Fotos

Als wir am nächsten Morgen auf der Roselands Farm in Waitomo aufwachten und auf die Uhr schauten, konnten wir unseren Augen nicht trauen: der Babytüp hat uns tatsächlich bis 7 Uhr schlafen lassen! Das ist absolute Rekordzeit und fühlt sich ungefähr genauso gut an wie zu Pre-Eltern-Zeiten Sonntags bis eins im Bett zu bleiben. Also ziemlich gut. 😉 Der Blick nach draußen sagte: Wie Sie sehen, sehen Sie nichts. Es war ziemlich neblig und dazu gesellte sich ein unangenehmer Nieselregen. Wie gut, dass wir ein unterirdisches Vergnügen geplant hatten: ein Besuch der Waitomo Glowworm Caves. Wie der Name schon sagt, haben es sich dort in der Höhle ganz viele Glühwürmchen gemütlich gemacht. So geschniegelt und gestriegelt wie man halt bei einem Campingurlaub sein kann, kamen wir nach nur fünf Minuten Fahrt an und kauften für satte $100 Tickets für eine 45-minütige Führung durch die Höhle. Aber man kann Geld definitiv schlechter investieren und eine Höhle voller Glühwürmchen kann man sich einfach nicht entgehen lassen. Imaginäre Glühwürmchen, ahoi! Wie an jedem anderen touristischen Ort, funktioniert auch …

Lübeck in Neuseeland

Kalte Dusche am Morgen Am nächsten Morgen in Raglan wachte der Babytüp mit einer Schnupfennase auf. Glücklicherweise war er bis auf jede Menge Schnodder fit und wir konnten wie üblich in den Tag starten. Generell hat der Babytüp bisher ein unglaublich gutes Immunsystem – bis auf etwas Schnupfen und Husten, die nach ein paar Tagen von selbst wieder verschwanden, hat ihn bisher noch nie etwas schlimmeres ereilt. Naja, ich denke spätestens mit dem Krippen-Start wird sich das ändern, aber bis dahin genießen wir noch die weitestgehend krankheitsfreie Zeit. Mein Immunsystem wurde dann jedenfalls direkt bei der morgendlichen Dusche gestärkt. Eigentlich hatte ich mich schon wieder auf eine schöne warme Dusche gefreut. Diese Vorfreude wurde aber schnell zunichte gemacht. Das Wasser wurde überhaupt nicht warm und so sprang ich nach zwei Minuten und einer Katzenwäsche wieder durchgefroren aus der Dusche. Das Schild, man solle doch bitte der Umwelt zuliebe nur kurz Duschen, schien dann fast so ein bisschen wie Ironie. Naja, die Umwelt wurde auf jeden Fall geschont. Und immerhin konnte Felix dann später noch eine …

Zwischen Surfern und Yogis

Am 27. September sind wir sehr erholt auf der Ambury Farm inmitten von Schafen, Pferden, Enten und Schweinen aufgewacht. Nach dem Frühstück wollten wir noch eine Runde über die Farm drehen, um dem Babytüpen die Tiere zu zeigen. Denn egal ob Kuh, Gockel oder Hund: er wird immer total aufgeregt und ruft „da, da da“. Diese Vorliebe für Tiere hat er auf jeden Fall auch von seinem Papa. Den kann man am Meer aussetzen und er beschäftigt sich den ganzen Tag damit, nach Krebsen, Muscheln und Steinen Ausschau zu halten. 😉 Wir waren gerade bei den Lämmchen, als ein Vater mit seinen zwei Kindern mit Milchflaschen in der Hand vorbeikam und fragte, ob wir die Lämmer füttern wollten. Na aber klar wollten wir! Zielsicher habe ich mir das Lamm mit dem größten Appetit ausgesucht und innerhalb von ein paar Minuten hatte es die Flasche weggezischt, während das von Felix immer noch mühsam die Milch rausnuckelte.  Die Familie kommt unter der Woche jeden Tag um 8 Uhr auf den Bauernhof, um als Freiwillige bei der Versorgung …

Ja!

Der Babytüp hat ja so ziemlich alles von seinem Vater geerbt. Nur die Schlafgewohnheiten hat er wohl eher von mir. Wir sind eindeutig Lerchen – früh müde, früh wach. Obwohl ich zumindest im Urlaub auch nichts dagegen habe, mal bis 10 Uhr im Bett liegen zu bleiben. Der Babytüp sieht das allerdings etwas anders und so starteten wir wieder kurz nach 6 Uhr mehr oder weniger munter in den Tag. Ein vorsichtiger Blick hinter die Vorhänge des Campers verriet uns: noch war vom vorhergesagten Regen keine Spur. Man konnte sogar noch ein paar blaue Stellen am Himmel entdcken. Ein Strandspaziergang nach dem Frühstück sollte also noch trockenen Fußes drin sein. Doch mit Baby lässt sich bekanntlich nichts planen. Da der Babytüp während der Frühstücksvorbereitung bei mir in der Trage nochmal eingeschlafen ist, wurde der Strandspaziergang eben spontan vorgezogen. Essen mit Baby vor dem Bauch macht sich nämlich nur so mittelgut. Also warfen wir uns schnell unsere Jacken über die Schlafklamotten und spazierten die fünf Minuten zum Strand und zum bekannten Lion Rock. Der große Fels mitten …

Wie im Dschungelbuch

Auf unseren kleinen Wecker aka. Babytüp ist Verlass. Pünktlich um 6 Uhr waren wir wach und konnten die Zeit direkt dafür nutzen, unsere Wäsche zu waschen. Das ist ein bisschen so wie mit den Handtüchern und den Liegen – lieber schnell die Waschmaschine benutzen, bevor es jemand anderes tut. 😉 Da wir eine powered site, einen Stellplatz mit Strom, gebucht hatten, wurden auch nochmal sämtliche elektronische Geräte aufgeladen. So waren auch Handys und Kameras wieder voll einsatzbereit für die kommenden Tage. Danach nutzten wir die Vorzüge unseres tollen Campingplatzes in Whangarei und unterzogen auch uns erstmal einer Grundreinigung. Die Dusche war ein Traum – am liebsten wäre ich noch drei Stunden unter dem schönen warmen Wasser stehen geblieben. Erst, wenn man nicht jeden Tag eine gescheite Dusche zur Verfügung hat (die im Camper ist wirklich nur eine Notlösung), lernt man so eine schöne warme Dusche wirklich zu schätzen! Ich fühlte mich wie neu geboren und mit frischen Klamotten und ein wenig Make-up im Gesicht zum ersten Mal seit Tagen nicht wie der Schlumps persönlich. Frisch …

Wenn ich groß bin, will ich auch mal Spießer werden!

Tag vier in Neuseeland fing mit einer leichten Zeitverwirrung an. Ohne dass wir es wussten, wurden die Uhren in der Nacht auf Sommerzeit umgestellt. Zugegebenermaßen hat es eine Weile gedauert, bis wir gecheckt haben, warum gefühlt jede unserer Uhren was anderes anzeigte. Jedes Jahr das gleiche, ganz egal ob in Deutschland oder am anderen Ende der Welt. Im Endeffekt haben wir uns dann aber doch noch in der richtigen Zeitzone eingefunden. 😉 Fast schon traditionell wurde der Tag wieder mit einem schönen Strandspaziergang eingeleitet – da kann man sich wirklich dran gewöhnen. Nach einem leckeren Frühstück mit frischem Ingwertee, um Felix’ beginnende Erkältung in Schach zu halten, ging es für uns weiter in Richtung Whangarei. Vorher mussten wir aber nochmal ganz Touri-mäßig ein Fotos in einem riesigen Bilderrahmen machen, der den Shakespear Regional Park überblickte. Nach einigen wackligen Versuchen mit Selbstauslöser kam dann glücklicherweise doch noch jemand vorbei, der unsere bemitleidenswerten Versuche erkannte und anbot, ein Foto von uns dreien zu machen. Den Punkt Touri-Fotos im Bilderrahmen können wir nun also auch auf unserer Liste …

Fast wie bei den Hobbits

Nach dem Chaos am Vortag lies uns der Babytüp immerhin bis 4 Uhr schlafen (mit Still-Unterbrechungen) und das erste Mal seit dem langen Flug fühlten wir uns sogar sowas wie ausgeruht. Deswegen schritten wir gleich hochmotiviert zur Tat und verstauten unsere Klamotten, Einkäufe und sonstigen Kram in den Schränken und hatten so noch vor Sonnenaufgang so etwas wie Ordnung auf unseren wenigen Quadratmetern geschaffen. Der frühe Vogel und so… 😉 Auch wenn ich sonst eher zur Fraktion Chaos gehöre, muss ich zugeben: im Camper ist eine gewisse Ordnung ein Muss, sonst findet man einfach nichts mehr. Oder man ist ständig hinterher, weil der der Babytüp sich die rumliegenden Sachen schnappt und sich wahlweise in den Mund steckt und ansabbert oder wild durch die Kante schmeißt. Der Spruch Ordnung ist das halbe Leben stimmt in diesem Fall also (leider) wirklich. Während die Sonne langsam aufging, stellten wir erfreut fest, dass wir tatsächlich nur wenige Meter vom Meer entfernt geparkt hatten. Als der Himmel sich in den wunderschönsten Sonnenaufgangs-Farben zu färben begann, steckten wir den Babytüpen schnell …